Holz ist warm, ehrlich und lebendig. Es bringt ein Stück Natur in die Küche – dorthin, wo wir genießen, kochen, experimentieren. Doch gerade weil Holz ein Naturmaterial ist, taucht bei vielen die Frage auf:
Wie hygienisch ist Holz in der Küche wirklich – und was muss man bei der Pflege beachten?
Die gute Nachricht: Holz ist robuster (und hygienischer!) als viele denken. Und mit etwas Wissen hält Küchenzubehör aus Holz jahrzehntelang.
Warum Holz in der Küche überhaupt eine gute Idee ist
Holz ist nicht nur ein funktionaler Werkstoff, sondern auch ein Material voller Charakter. Besonders Eiche eignet sich hervorragend für Küchenprodukte:



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Eiche enthält natürliche Gerbsäure, die das Wachstum vieler Bakterien hemmen kann.
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Hirnholz (Stirnholz) ist außergewöhnlich schnittfest, weil die Holzfasern senkrecht stehen. Beim Schneiden werden die Fasern nicht quer durchtrennt, sondern gewissermaßen auseinandergedrückt. Nach kurzer Zeit richten sich diese Fasern wieder auf und ziehen sich zusammen – daher der typische „selbstheilende“ Effekt.
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Holz nimmt Feuchtigkeit kurz auf und gibt sie wieder ab – ein natürlicher Schutzmechanismus.
Deshalb setze ich in meinem Holzatelier bewusst auf Eiche, ob bei Stirnholz-Untersetzern, magnetischen Messerhaltern oder meinem neuen Hirnholz-Schneidebrett, das bald erscheint.
Hygiene: Wie sauber ist Holz wirklich?
Viele Küchen greifen zu Kunststoff, weil er als „einfach hygienisch“ gilt. Studien, unter anderem aus der Lebensmittelhygiene und Holzforschung, zeigen jedoch, dass Holz mindestens genauso hygienisch, teilweise sogar hygienischer ist.
Ein entscheidender Grund dafür:
Holz entzieht Mikroorganismen Feuchtigkeit.
Ohne Feuchtigkeit können Bakterien sich nicht vermehren – sie vertrocknen.
Für die Praxis bedeutet das:
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Holz ist hygienisch, wenn man es richtig pflegt.
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Es braucht keine aggressiven Reiniger.
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Mit simplen Routinen bleibt es dauerhaft sauber.
1. Reinigung im Alltag: Schnell & sicher
Nach der Benutzung
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Mit warmem Wasser abspülen
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Mildes Spülmittel und eine weiche Bürste verwenden
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Anschließend gut trocknen lassen, idealerweise stehend
Wichtig:
❌ Kein Einweichen im Spülbecken
→ Langes Stehen im Wasser beschädigt die Ölschicht und kann das Holz aufquellen lassen.
❌ Keine Spülmaschine
→ Die Kombination aus Hitze, Wasser, Tabs und langem Einwirken zerstört jede geölte Oberfläche.
→ Bei verleimten Teilen würden zusätzlich die Leimfugen zerstört werden.
❌ Keine bleichenden Reiniger
→ Sie greifen die Oberfläche an.
Zum Thema Wasser
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Stehende Wasserflächen auf geöltem Holz verursachen Wasserflecken und können das Öl langfristig beschädigen.
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Ein feiner Wasserfilm beim Abwischen ist dagegen unproblematisch.
2. Tiefenreinigung: Für stark beanspruchte Teile wie Schneidebretter
Bei Gerüchen oder Verfärbungen helfen natürliche Mittel:
Salz & Zitrone
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Salz aufstreuen
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Mit einer halben Zitrone einmassieren
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Kurz einwirken lassen
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Abspülen & gut trocknen
Natron
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Wirkt geruchsneutralisierend
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Besonders nützlich für Hirnholz-Schneidebretter
Diese Methode kannst du problemlos alle paar Wochen anwenden.
3. Das Herzstück der Pflege: Ölen
Eine geölte Oberfläche schützt das Holz, sorgt für eine angenehme Haptik und macht es widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit.
Entscheidend ist, welches Öl verwendet wird.
Wann sollte man ölen?
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Wenn die Oberfläche trocken wirkt
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Wenn Wasser nicht mehr abperlt
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Bei normaler Nutzung reicht alle ein- bis alle zwei Jahre
Häufigeres Ölen ist unnötig und bringt keinen Mehrwert.
Welche Öle eignen sich – und welche nicht?
❌ Nicht geeignet:
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Reines Leinöl
→ härtet von selbst nicht ausreichend aus. -
Mineralöl
→ härtet gar nicht aus und bildet keine schützende Oberfläche.
Es zieht zwar ein, hinterlässt aber keinen dauerhaften Schutzfilm.
✔ Geeignet:
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Leinölfirnis (lebensmittelecht)
→ durch zugesetzte Trocknungsstoffe (Sikkative) kann es vollständig aushärten. -
Lebensmittelechtes Hartöl
→ sehr widerstandsfähig, langlebig und ideal für stark beanspruchte Oberflächen. -
Holzbutter
→ lässt sich einfach auftragen, zieht gut ein und pflegt geschmeidig. -
Spezielle Schneidbrettpflege-Öle
→ entwickelt zur Erneuerung und Stabilisierung der Ölschicht.
Selbstentzündung von Öllappen – und wie man sie verhindert
Beim Trocknen oxidativer Öle entsteht ein chemischer Prozess, bei dem Wärme freigesetzt wird.
In einem zusammengeknüllten Lappen kann diese Wärme nicht entweichen. Er wird immer heißer, beginnt zu rauchen und kann sich schließlich selbst entzünden.
Die Lösung ist einfach:
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Öllappen ausgebreitet und an einem luftigen Ort trocknen lassen
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Sobald der Lappen vollständig trocken ist, kann er problemlos im Restmüll entsorgt werden
Damit ist das Risiko vollständig ausgeschlossen.
Sonderfall: Küchenzubehör ohne Lebensmittelkontakt
Dazu gehören:



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magnetische Messerhalter
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schwebende Weinflaschenhalter
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Gewürzregale / Reagenzglashalter
Hier geht es weniger um Hygiene, sondern um langfristigen Schutz vor Alltagsspuren.
Tipps
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Staub trocken abwischen
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Bei Bedarf leicht feucht, aber nicht tropfnass
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Nach Bedarf und Belieben leicht nachölen
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Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
Wie lange hält Holz in der Küche?
Richtig gepflegt: ein Leben lang.
Ein hochwertiges Schneidebrett lässt sich immer wieder auffrischen.
Messerhalter, Gewürzregale und Weinflaschenhalter aus Eiche sind praktisch unverwüstlich und sehen mit den Jahren sogar besser aus.
Holz patiniert.
Es entwickelt Charakter.
Jede Nutzung schreibt eine kleine Geschichte in die Oberfläche.
Fazit: Holz gehört in jede Küche
Holz ist hygienisch, langlebig und natürlich schön.
Mit den richtigen Routinen bleibt es sauber und gepflegt – ganz ohne Chemie.
Wer hochwertiges Zubehör aus Eiche sucht, findet im Holzatelier:
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Stirnholz-Untersetzer
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magnetische Messerhalter
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Hirnholz-Schneidebrett (bald verfügbar)
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schwebenden Weinflaschenhalter
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Gewürzregal / Reagenzglashalter
Holz bringt Ruhe in den Raum – und manchmal reicht ein einziges gutes Stück, um eine Küche spürbar aufzuwerten.